Gesundheit und Wohlbefinden beginnen im Mund

Eine mehrfach pro Woche gereinigte Zunge kann wertvolle Dienste für die Gesundheit eines Menschen leisten. Zwar ist der Zungenschaber in Mitteleuropa noch relativ unbekannt – im Fernen Osten erfreut er sich dagegen einer langen Tradition. Und das aus gutem Grund.

Der Zungenreiniger als Bestandteil der Mundhygiene
Eine sorgsame Pflege der Zähne und des gesamten Mundraumes ist wichtig. Nicht alleine, weil ein schönes Lächeln die vielleicht beste Visitenkarte eines Menschen ist. Sondern auch, weil hier ein wertvoller Aspekt für die Gesundheit einer Person geleistet werden kann. Das Putzen der Zähne mit Zahncremen, das Behandeln der Zwischenräume mit Zahnseide sowie das Spülen mit Mundwasser gehört dabei in vielen Haushalten längst zur Routine eines jeden Tages. Deutlich seltener kommt dagegen der Zungenreiniger zum Einsatz. Aber auch er nimmt in der gesamten Mundhygiene eine wichtige Rolle ein, befreit er die Zunge doch von schädlichen Bakterien – ein guter Tipp übrigens, um unangenehme Gerüche im Mund- und Rachenbereich zu vermeiden.

Nicht nur die Zähne werden gesäubert
Was bei uns noch ein wenig neu und unbekannt ist, hat in der Heilkunst des Ayurveda bereits eine lange Tradition. Hier wissen die Menschen, dass zur Reinigung des Mundraumes nicht alleine die Pflege der Zähne gehört. Vielmehr können auch das Zahnfleisch und die Zunge eine effektive Brutstätte für Bakterien sein. Mehr als 500 verschiedene Mikroorganismus nisten sich im Mund- und Rachenbereich an – und das sogar bei gesunden Menschen. Werden diese lebenden Kulturen nicht beseitigt, so breiten sie sich aus, können sich hartnäckig auf dem Hautgewebe festsetzen und dabei Schwefel produzieren. Er gilt als Grundlage des lästigen Mundgeruchs. Ein Zungenreiniger kann die Bakterien entfernen und dieser Gefahr somit vorbeugen.

Unterschiede im Material
Zungenreiniger lassen sich mittlerweile in einem breiten Spektrum finden. Die meisten von ihnen sind aus Kunststoff gefertigt, werden etwa vier Wochen lang benutzt und sollten dann gewechselt werden. Das ist keine besondere Herausforderung, immerhin werden derlei Hygieneartikel für bis zu fünf Franken angeboten. Etwas teurer fallen dagegen die rein natürlichen Zungenschaber aus. Sie werden aus Holz gefertigt – zumeist kommt Bambus in Betracht. Auch die dafür verwendeten Borsten stammen aus pflanzlichen Fasern. Noch etwas luxuriöser kann die Mundreinigung erfolgen, wenn der Schaber aus Kupfer oder sogar aus Silber hergestellt wird. Ein solcher Pflegeartikel mag verschwenderisch wirken, verfolgt aber einen Zweck: Die edlen Metalle gelten als antibakteriell, wodurch eine besonders hochwertige Säuberung der Zunge gelingt.

Die richtige Anwendung
Doch auch der beste Zungenreiniger kann seine Arbeit nicht erfüllen, wenn er falsch angewendet wird. Empfehlenswert ist es dabei, den Schaber möglichst weit hinten auf die Zunge zu setzen und ihn dann behutsam – druckvoll, aber vorsichtig – nach vorne zu ziehen. Dieser Vorgang wird mehrmals wiederholt. Das Beginnen an einer hinteren und nahe am Rachen gelegenen Position geschieht aus gutem Grund: Der überwiegende Teil der Bakterien befindet sich im letzten Drittel der Zunge. Hier muss folglich besonders sorgfältig gesäubert werden, um auch tatsächlich alle Mikroorganismen zu entfernen. Nach der Reinigung empfiehlt sich das Ausspülen des Mundes mit warmem Wasser. Auch eine Mundspülung kann verwendet werden – sollte wegen der leicht gereizten Zungenoberfläche aber kaum Alkohol aufweisen.