Hanf, im Lateinischen Cannabis genannt, ist eine Kulturpflanze, die bereits um das Jahr 10.000 vor Christus in China als Heil- und Nutzpflanze kultiviert wurde. Damit zählt sie zu den ältesten Kulturpflanzen der Welt überhaupt.
Die Hanfpflanze gilt als sehr robust gegenüber Krankheiten und Schädlingen. Beim Anbau der Hanfpflanze lässt sich also grundsätzlich vollkommen auf den Einsatz von Schädlingsbekämpfungsmitteln und Pestiziden verzichten.
Hanf als Lebensmittel
Hanf gilt heutzutage als gesundes Superfood. Entsprechend wächst der Marktanteil von Hanf in der Lebensmittelbranche kontinuierlich. Vor allem trifft dies auf die Samen der Hanfpflanze zu, die sich bereits vor mehreren Jahrhunderten einen guten Ruf als Grundnahrungsmittel erarbeiten konnten. Erhältlich sind Hanfsamen sowohl in geschälter als auch in ungeschälter Form. Besonders reich sind sie an verschiedenen Vitaminen und Antioxidantien, die vor verschiedenen Krankheiten schützen können.
Hanf in der Medizin
Bereits im alten China, im antiken Rom und bei den Ägyptern galt Hanf als vielseitiges Heilmittel gegen unterschiedliche Erkrankungen und Leiden. Hanf fand als Medikament auch Erwähnung in den Schriften von Hildegard von Bingen. Bis in die 1920er Jahre hinein galt Hanf als reguläres Arzneimittel, das von Ärzten gegen verschiedene Leiden verschrieben wurde.
Erst seit wenigen Jahren ist die Hanfpflanze in der medizinischen Forschung wieder mehr in den Fokus der Wissenschaft gerückt. Die wesentlichen Inhaltsstoffe der Hanfpflanze sind THC (Delta-9-Tetrahydrocannabinol) und CBD (Cannabidiol). Diesen Stoffen werden entzündungshemmende und schmerzlindernde Eigenschaften nachgesagt. Zusätzlich sollen sie die Nerven schützen. Eingesetzt werden sie unter anderem bei der Behandlung von Depressionen, Parkinson, Schlaganfall, Multiple Sklerose und auch Aids. Allerdings existieren bislang nur wenige klinische Studien, durch welche sich die Wirkung von Hanf eindeutig belegen lassen konnte.
Im Gegensatz zu THC besitzt CBD keine psychoaktive – und damit berauschende – Wirkung.
Hanf als Nutzpflanze bzw. Rohstoff
Hanf zeichnet sich durch vielfältige Einsatzmöglichkeiten aus. Daher gewinnt die Pflanze in unterschiedlichen Wirtschaftsbereichen immer mehr an Bedeutung.
Spricht man von Hanf als Rohstoff, sind dabei vorwiegend Hanffasern gemeint. Diese werden heute in der Bau-, Papier-, Textil- und sogar der Automobilindustrie verwendet.
Hanf in der Papierindustrie
Hanffasern werden im Bereich der Papierproduktion vorwiegend zu Hygieneprodukten, Zigarettenpapier und auch Banknoten verarbeitet. Im Vergleich zu anderen Papierarten auf Holzbasis gilt Hanfpapier als besonders reißfest und haltbar. Dies lässt sich durch seinen hohen Gehalt an Cellulose erklären. Papier, das aus Hanf gefertigt wurde, lässt sich öfter wiederverwerten und braucht weniger Anbaufläche als Holz. Da Hanfpapier nur in vergleichsweise geringen Mengen hergestellt wird, ist es teurer als herkömmliches Papier.
Hanf in der Textilindustrie
Kleidung, die aus Hanf gefertigt wurde, ist reißfester und belastbarer als Kleidung aus Baumwolle. Zudem sind Hanffasern weicher als Baumwolle und für den Anbau werden weniger bis gar keine schädlichen Chemikalien benötigt. Aus diesem Grund ist Hanf-Kleidung vor allem für Allergiker geeignet.
Fazit
Hanf ist weit mehr als THC und CBD. Es ist eine wertvolle Kulturpflanze, aus der sich verschiedene Dinge des täglichen Lebens herstellen lassen. Zusätzlich gilt es auch als Rohstoff, aus dem sich gesunde Lebensmittel zubereiten lassen. CBD gewinnt als Mittel gegen verschiedene Erkrankungen immer mehr an Bedeutung, auch wenn es noch weiterer klinischer Studien bedarf, um seine Wirksamkeit zu beweisen.